Neulich beim Rollenspiel

Wissenschaftliches Tagebuch von Aiden Cottlestone, 16. Julius 1668

Wir sind in San Eliseo angekommen und haben interessante Erkenntnisse gewonnen. Auf die eine oder andere Art. Farnsworths Kontor scheint nichts weiter als Tarnung zu sein: Niemand geht ein und niemand geht aus. Rätselhaft und zugegeben etwas beunruhigend ist allerdings der Name seines Geschäftspartners, "Farnsworth & Lancaster" sagt das Ladenschild. Und Irillia berichtet von einer jungen Dame namens Lucy, mit der sie gesprochen habe. Sollte Farnsworth tatsächlich so durchtrieben sein und "meine" Lucy in seine diabolischen Händel einspinnen sähe ihm dies ähnlich! Noch allerdings ist es zu früh, um sich darüber ernsthaft sorgen zu machen. Insbesondere deswegen, weil Irillia nichts besseres zu tun hatte, als sich mit ihren Landsmännern - in Form des Handelshauses Villanova - auf ebenso verbotene wie dumme Geschäfte einzulassen und dabei mit ihrem Reichtum zu prahlen. Nun ist sie arm, hat Schulden und ihr droht Verfolgung. Wen wundert das? Alle Vodacce sind Mörder und Betrüger, wie ich seit je her gesagt habe. Das ihre Handelsmacht immer weiter schwindet, macht sie nur noch tückischer!

Jésus wiederum hat uns einem Freund aus seiner Jugend vorgestellt. Ein vaticinischer Padre zwar, aber ansonsten ein anständiger Bursche wie mir scheint. Es macht auf mich zuweilen den Eindruck, dass unser mysteriöser Freund eine wilde Jugend hinter sich hat, aber letztlich geht mich dies nicht an. In der Sache selbst konnte uns "Enrique" jedoch nicht helfen - nichts Genaues wusste er nicht.

Es wird wohl auf eine eigenständige Expedition nach Los Nublados herauslaufen. Hauptsache, die Vodacce bleiben zurück! Grégoire indes heilt langsam im Hospiz von seinen Verletzungen. Zeit wird es auch, schließlich können wir es uns nicht leisten, einen montaignischen Krüppel in seinem Rollstuhl durch Castille zu transportieren!


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008