Neulich beim Rollenspiel

Das Leben des edlen Herren Grégoire Alatriste de Valmont Montparnasse
Niedergelegt und für die Nachwelt festgehalten von seinem treuen Diener Planchet

Nachdem ich nun den Herren Grégoire und seine Gefährten mitsamt der Kutsche und ihrem Hab und Gut verlassen hatte um in einer Taverne auf sie zu warten, belegte ich ein Zimmer in der Taverne Dans L'Havre.

Von dem Marktplatz vor der Admiralität hörte ich Pistolenschüsse und sah die Rauchwolke eines großen Feuers, und ich muss zugeben das mir bange wurde um meinen Herren, wusste ich doch, das er ohne mich, und nur mit Hilfe der Herren Cottlestone und Igorov, arge Probleme bekommen würde.

Ich wartete also bis in den Abend, und unterhielt mich währenddessen mit mehreren Bürgern von Crieux, die mir alle de gleiche Geschichte erzählten: Irgendjemand sei in die Admiralität eingedrungen und habe ein Feuer ausgelöst. Wer es aber war, und wie die Sache ausgegangen ist, konnte mir niemand sagen. Die Obrigkeit schwieg über den Ausgang der Ereignisse.

Ich wartete und wartete, bis kurz vor Mitternacht endlich die Herren Cottlestone und Igorov, verkleidet als Arbeiter, die Taverne betraten. Doch der Monsieur Grégoire war nicht dabei! Meine Sorge hätte mich fast umgebracht, bis mir die Herren versicherten das der Monsieur noch am Leben war, aber verwundet mit dem Händler Pétard außerhalb der Stadt in einem Wäldchen lag.

Kurz darauf trennten wir uns wieder, ich verließ dann Crieux und traf mich außerhalb wieder mit den Herren, worauf wir uns in das Wäldchen begaben, in dem mein Herr und der Händler warteten.

Und ich muss sagen, der Monsieur Grégoire sah wirklich schlimm aus! Zu den alten Verletzungen kamen noch mehrere Musketentreffer und Degenhiebe hinzu. Als er sich schließlich wieder etwas bewegen konnte, trafen die Herren den Plan sofort zum Treffen mit der Sérviante zu eilen. Dort angekommen warteten wir eine Weile, bis Pétard begann mit einer Laterne Lichtzeichen zu geben. Er wollte die Mannschaft der Sérviante davon abhalten an Land zu kommen. Genauso wie wir nahmen sie ihn auch nicht ernst, und kamen natürlich ans Ufer, wo wir die Freude hatten die Bekanntschaft von Kapitän Isabelle machen zu dürfen.

Allen Beteuerungen, daß es zu gefährlich sei zum Trotz, zogen die Herren gemeinsam mit der Mannschaft los um die Ladung für Castille aus Crieux zu holen. Ich erwartete wieder das schlimmste, da der Monsieur Grégoire sich nicht davon abhalten ließ mitzugehen, aber einige Stunden später kamen sie alle heil und gesund zurück, und wir schifften auf die Sérviante ein.

Bei einem Dinner mit Kapitän Isabelle kamen die Herren zu der Entscheidung, nach getaner Arbeit zurück nach Charouse zu eilen, um endlich das gestohlene Kästchen zurückzuholen.

Ach! Ich vergaß einen großen Zufall zu erwähnen: An Bord der Sérviante traf mein Herr einen Castilier namens Jésus Concordia y Rocce der eine Botschaft an den Comte de la Roque überbringen sollte. Die Herren glaubten an einen Glücksfall, da sie der Meinung waren das der Castilier Ihnen bis nach Charouse behilflich sein konnte. Aber ich traute ihm nicht recht. Seine ausdruckslosen Augen hatten etwas Falsches, Hinterhältiges…

Die folgenden Ereignisse geschahen Schlag um Schlag. Kaum war das Dinner beendet, meldete der Ausguck ein weiteres Schiff auf unseren Fersen. Es holte schnell auf, sodass wir schnell erkennen konnten, dass es sich um ein montaignisches Linienschiff handelte.

Und noch dazu die Formidable! Das Schiff auf dem mein Herr gesegelt war, und auf dem sein Bruder Ambroise Frederic den Posten des ersten Offiziers bekleidete. Zeitgleich entbrannte unter Deck ein Kampf mit einem Wolf! Ja, werter Leser, mit einem Wolf! Ein dunkles, riesiges Wesen mit roten Augen. Es war meinem Herren ein Rätsel, bis er schließlich entdeckte das die Ladung, bei der es sich um Medikamente handelte, von einem Porté-Magier markiert worden waren.

Schließlich schafften wir s die Formidable abzuhängen, und gingen einige Tage später an Land. In Toille, in der Nähe der Dörfer Valmont und Montparnasse, der Heimat meines Herren. Und wie sich de geneigte Leser sicher zu erinnern vermag, residierte der hinterhältige Marquis Renard Tibault de Villeroy dort in der Nähe, der die ehrwürdige Familie meines Herren nach Nouveau Montaigne verbannt hatte.

Mir schwant übles…


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008