Neulich beim Rollenspiel

Das Leben des edlen Herren Grégoire Aristide de Valmont Montparnasse
Niedergelegt und für die Nachwelt festgehalten von seinem treuen Diener Planchet

Nachdem wir nun in Toille an Land gegangen waren, erkannte der Monsieur Grégoire das wir in der Nähe des Herrenhauses der Familie de Valmont Montparnasse gelandet waren. Wie ich in den ersten Kapiteln berichtete, nährte der Marquis einen Hass auf meinen Herrn, da der edle Monsieur Grégoire in Liebe zu der Tochter des Marquis verfallen war.

De Villeroy jedoch war, wie sich der Leser zu erinnern vermag, nicht mit diesem Bund einverstanden, trieb meinen Herren nach Vodacce und Castilien, und ließ die ehrwürdigen de Valmont Montparnasses nach Nouveau Montaigne verbannen.

Da, als wir landeten, ein Unwetter bester Güte die Landschaft in seinem Griff hielt, suchten die Herren zunächst Schutz in den Überresten des Herrenhauses meines Herrn. Dort suchten die Monsieurs eine Möglichkeit nach Charouse zu kommen, da wir weder Pferde noch Proviant besaßen. Schließlich einigten sie sich darauf dem üblen de Villeroy Pferde zu stehlen, um die Schmach meines Herren zu lindern.

Noch in tiefster Dunkelheit machten wir uns auf den Weg, kamen aber nicht sonderlich weit. Schon nach einigen Stunden erreichten wir ein kleines Dörfchen mit einer Zwischenstation des Service Postale Impériale, und der Monsieur Igorov stahl einfach in seiner groben Art einige Pferde der Postkutsche, um sich den Weg nach Villeroy zu sparen. Der Monsieur wusste jedoch wohl nicht, das in zivilisierten Ländern Pferde gebrandmarkt werden, und das jedem ungewaschenen Bauern beim ersten Blick klar sein würde das die Herren Pferde des Service Postale Impériale entwendet hatten.

An diesem Wegposten entdeckte mein Herr nun auch die nächste teuflische Intrige von de Villeroy. Neben der Toreinfahrt hing ein Steckbrief meines Herren. Der Leser mag nun denken, dass der Monsieur Grégoire über durch diesen Steckbrief eingeschüchtert war. Nun, dem war nicht so. Weder die Summe von 20 Sol, noch die Beschreibung seiner Straftaten ließ meinen Herrn mit der Wimper zucken. Einzig die Tatsache das der hinterhältige de Villeroy ihn als Grégoire de Paix bezeichnen ließ trieb den Monsieur in Rage.

Da die Herren nun Pferde des Service Postale Impériale hatten, waren wir gezwungen nachts durch die Wiesen zu reiten und Tagsüber in den Wäldern zu rasten.

Nach einigen Tagen näherten wir uns Bastonne, und da auch der Herr Igorov nun eingesehen hatten das wir nicht auf Pferden des Service Postale Impériale bis nach Charouse kommen konnten, gingen die Herren Cottlestone, Igorov und Concordia y Rocce in die Stadt, um eine Fahrt auf einer Postkutsche zu ergattern. Mein Herr plante später auf der Straße zuzusteigen, da die Soldaten ihn wahrscheinlich erkennen würde.

Wir ritten nun um die Stadt herum, kamen in einer kleinen Herberge unter und erwarteten die Postkutsche. Diese erschien jedoch erst mit einigen Stunden Verspätung, wahrscheinlich da der Monsieur Igorov die Pferde der Kutsche geliehen hatte.

Wie auch immer, wir bestiegen die Postkutsche, nachdem der Monsieur Grégoire den Kutschern weißgemacht hatte er sei im Auftrag seiner Majestät unterwegs. In der Kutsche trafen wir die Herren wieder, die eine wirre Geschichte von einem Entdecker namens Pieter de Groot und seinem Tagebuch erzählten. Ich denke, der geneigte Leser wird sich eher für die Abenteuer meines Herrn als für die eines vendelschen Kauffahrers interessieren, sodass ich dies nicht weiter erwähnen werde.

Nun, schließlich erreichten wir Vergogne, und tappten in eine Falle! Die Kutscher hatten meinen Herrn doch erkannt, riefen die Wachen und eine wilde Jagd durch die Stadt begann. Trotz der Übermacht, der die Herren entgegenstanden, schafften wir es alle lebend aus der Stadt, nicht zuletzt durch die Fechtkunst des Herren Concordia y Rocce.

Wir trafen uns nach der Flucht wieder in einem Wäldchen vor Vergogne, und ritten am nächsten Morgen weiter nach Charouse. Als sich die Herren über die vergangene Flucht unterhielten, verlor der Monsieur Grégoire jedoch die Geduld. Es ist eine Sache sich mit dem Degen zu verteidigen, und selbst den besten Vorsätzen zuwider kann dabei ein Hieb tödlich enden. Der Herr Igorov hatte jedoch keine solche Skrupel Soldaten zu töten, die doch nur für Recht und Ordnung sorgen wollten. Nein, er hatte sogar hinterrücks drei Musketiere ermordet!

Nun, einige Tage später kamen wir abends in Charouse an, und begaben und geradewegs in das Stadthaus des Comte de la Roque. Dort wartete schon ein Brief der Musketiere auf meinen Herren. Ich weiß noch nicht was dort geschrieben stand, der Monsieur Grégoire verließ jedoch frühmorgens das Stadthaus.

Die Herren hielten ein langes Frühstück mit dem Comte de la Roque und seiner bezaubernden Enkelin, ich konnte jedoch nicht erfahren was sie alles besprochen hatten.


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008