Neulich beim Rollenspiel

Das Leben des edlen Herren Grégoire Aristide de Valmont Montparnasse
Niedergelegt und für die Nachwelt festgehalten von seinem treuen Diener Planchet

Tags darauf hatten die Herren eine lange Unterredung mit Don Andres, um ihn über die Hintergründe des Attentates aufzuklären. Aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich fehlplazierter Patriotismus, entschied Jésus, das die Herren dem Don nichts von der vermuteten Teilnahme, wenn nicht sogar Planung, von Don Godofredo Garrovilla y Alcantáras an dem Attentat berichten sollten.

Sodann machten sich die Herren am nächsten Tag, wieder in Gesellschaft der heißblütigen Amina, auf den Weg nach San Cristobal, um von dort ein Schiff an die besetzte Westküste Castiliens zu nehmen. Die Anwesenheit der schönen Amina half meinen Herren auch über die Trennung von der edlen Senorita Fabiana hinweg. Später erzählte er mir im Vertrauen, das er die wilde Unabhängigkeit Aminas auch als viel anziehender erachtete als das Gehabe einer verwöhnten Dame.

In San Cristobal angekommen, entschieden sich die Herren schnell für ein montaignisches Handelsschiff, die Anne, da sie der Meinung waren, dass die montaignische Kriegsmarine ein castilisches Schiff eher aufbringen würde. Die Anne sollte erst am nächsten Morgen bei der Flut auslaufen, und so entschieden die Herren in einem Gasthaus unterzukommen.

Am gleichen Abend begaben sich die Herren noch in ein Etablissement am Hafen, in dem hauptsächlich Seemänner verkehrten. Einer von ihnen, ein Castilier mit einem vernarbten Gesicht, stieß Monsieur Grégoire unsanft in den Rücken, sodass dieser umgehend Reparation mit einem Fausthieb forderte, und bekam. Dies löste einen Tumult aus, der zu folgenden, dramatischen, Ereignissen führte:

Während sich Monsieur Grégoire und Mister Cottlestone erfolgreich der Seemänner erwehrten, hatte der Herr Igorov ein schmerzhaftes Abenteuer mit einer derben Dame aus den Highland Marches, während der Monsieur Sébastien einen Besen als Stangenwaffe verwendete. Währenddessen betrat auch Senor Jésus die Bühne.

Lydia, das Mädchen das die Herren im Lockhornwald gefunden hatten, hatte sich während des Tumultes in einer Ecke versteckt. Mein Herr und Mister Cottlestone bemerkten plötzlich, dass Lydia von zwei Kerlen Richtung Ausgang gezerrt wurde!

Mister Cottlestone stürzte sich auf den einen, während mein Herr den zweiten niederschoss, um die Aufmerksamkeit der übrigen Herren zu wecken. Vier weitere Gestalten kamen auf die Herren, die sich inzwischen schützend um Lydia gesammelt hatten, zu, und ein verbissener Kampf entbrannte, wobei mein Herr bemerkte, dass die Schurken Valroux benutzten.

Schließlich gelang es den Herren einen der Angreifer zu überwältigen und in ihr Zimmer im Gasthaus zu bringen. Dort stellten sie, nach einigen überzeugenden Argumenten von Monsieur Grégoire, fest, das es sich bei den Angreifern um montaignische Soldaten aus dem 3. Buche-Regiment handelte, die von ihrem Capitain auf die Suche nach den Herren geschickt wurden, um das Mädchen zu entführen. Dabei rutschte Mister Cottlestone heraus, das Dame Chérie de Montaigne de Aldana ihm und Monsieur Sébastien den Schwur abgenommen hatte, Lydia, die sie wirklich für ihre verschollene Schwester hielt, zum Comte de la Roque zu bringen. Den Herren stellte sich nun die Frage, woher dieser montaignische Capitain wusste, wo die Herren sind, dass Lydia sie begleitet und woher überhaupt bekannt war wer Lydia vielleicht war. Der Herr Igorov verdächtigte vehement Monsieur Sébastien, aber, abgesehen davon das dieser kaum die Gelegenheit zum Verrat gefunden hätte, muss gesagt werden das die Ussurer eine Ruf dafür haben Verwandte und Freunde zu verdächtigen und zu beseitigen.

Schließlich blieb als wahrscheinlichste Möglichkeit, das die Folterknechte der Inquisition dem Senor Jésus diese Informationen entrungen hatten, der sich aber kaum an die Ereignisse im Folterkeller erinnern konnte. Fraglich war aber noch, wer die montaignischen Soldaten beauftragt hatte, und woher dieser Nachrichten aus den Folterkellern der Inquisition erhielt.

Dazu sah mein Herr, damals, nur eine Person in der Lage. Es gab nur eine Person, der die Herren sowohl in Montaigne als auch in Castilien begegnet waren: Die Mademoiselle, die in Basconne an Sperbers Tagebuch wollte, und die der Herr Igorov später im Sitz der Inquisition gesehen hatte. Die Herren nahmen bis jetzt an, die Mademoiselle wäre eine Agentin der Inquisition gewesen. Doch stellte sich da die Frage, wie eine solche montaignische Soldaten befehlen konnte...


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008