Neulich beim Rollenspiel

Tagebuch von Gregor Kladnov Igorov, 7. bis 10. Tertius 1668

Liebes Tagebuch,

die letzten Tage waren, wie ich doch gestehen muß, ziemlich anstrengend für... meine Mitreisenden...

Im Wald wurden wir von Portéwölfen angegriffen, mein Magen hat es mir wieder einmal gedankt. Letztendlich haben wir aber auch dieses Übel aus der Welt getilgt und ich bin hoffnungsfroh, das wir es auch noch mit Grégoire schaffen.

In den Gewölben fanden wir ein verwahrlostes Mädchen, zutiefst verängstigt und entweder Montaignerin oder Castillierin. In jedem fall beschlossen wir Lydia, wie wir sie tauften, mit uns zu nehmen. Aiden aus wissenschaftlicher Neugier, Jésus aus Nächstenliebe, Grégoire aus purer Lüsternheit und ich, weil Lydia ein amtliches Packpferd abgeben kann und sie mir aufrichtig leid tut.

Wir verließen den Lockhornwald und erreichten den Großen Fluß, die natürliche Grenze zwischen Montaigne und Castillien. Dank einiger Fischer setzten wir über, proviantierten uns neu ein und reisten weiter Richtung Kloster. Wir schlossen Bekanntschaft mit Joren, einem Vendel aus der Entdecker-Gesellschaft, und ebenso schlossen wir Bekanntschaft mit der Inquisition. Wir wurden ausgehorcht, durften aber passieren. Ich weiß schon, warum ich dieses vaticinische Gesindel nicht mag. Abgesehen von Erika Durkheim.

Mit der Postkutsche reisten wir ein gutes Stück des Weges zum Kloster, um mehr über den Verbleib von Mannhart Sperber zu erfahren. Lustige Überbleibsel von Scheiterhaufen ermahnten mich nachdrücklich, die Inquisition noch ein bißchen mehr zu hassen.

Im Kloster wurden wir herzlich empfangen, bei einem Haufen ausgehungerter Frauen auch kein Wunder. Es wurde uns zugesagt, am morgigen Tag ein Gespräch mit einer Zeitzeugin zu halten. Jetzt, nach dem Abendessen werde ich mich hier noch etwas umsehen und dann zu Bett gehen.


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008