Neulich beim Rollenspiel

Tagebuch von Gregor Kladnov Igorov, 7. bis 13. Quartus 1668

Liebes Tagebuch,

Montaigne ist nicht mein allerliebstes Pflaster. Es ist ja nicht so, das ich es nicht mit dem Land versucht hätte... Wir geraten immer in Ärger, und sicherlich liegt es nicht ausschliesslich an uns. Wir landeten in der Bucht zu füssen des Herrenhauses von Gregoires Familie an, wir, die Jungs, und Kapitän Isabelle und Lydia. Offenkundig wurde und wird das Gebäude von Schmugglern benutzt, aber wir hatten das Vergnügen mit Brandstiftern. Mein ussurischer Verfolger legte es darauf an, mich und meine Gefährten im Herrenhaus zu erledigen, wir folgten ihm, aber er muss eindeutig ein Wandlungsmagier sein, was mich nicht weiter stört, der nächste Eisvogel den ich sehe, werde ich eigenhändig mit meinen Pranken zu Sülze zerquetschen.

Ich muss aber grundsätzlich sagen, dass das Reisen mittlerweile angenehmer ist, wir konnten uns zusammenreimen, das Jesus unter Folter doch einiges ausgeplaudert haben muss, und wir jetzt einige Schlüsse darüber ziehen können, wem wir mit der Axt zuleibe rücken dürfen. Ehrlich gesagt wird es Zeit, das wir wenigstens ein paar unserer Feinde endgültig beseitigen, ich bin es Leid, immer mehr kleine Racker hinter mir zu wähnen, die mich am liebsten häuten würden.

Die Reise durch Montaigne bestritten wir mit der Postkutsche, die ersten Stationen erreichten und verliessen wir problemlos, doch in einer der Städte mit dem ähnlichen Namen, ich werde sie mir wohl nie merken, wurde Grégoire ein weiteres Mal erkannt, und wir sollten des nächtens arretiert werden. Das ganze nahm sich dann etwas anders aus, die Wächter die uns greifen wollten, sind jetzt tot, wir zu Pferde auf dem Weg aus der Stadt, und glücklich wieder etwas für das Allgemeinwohl getan zu haben. Es wäre sicherlich von Reiz, unser Kopfgeld ein paar mal mehr deutlich zu erhöhen, nicht zuletzt deshalb, weil wir nun ganz offiziell gesucht werden, da die Montaigner an Lydia heranwollen. Somit winken uns sicherlich Ruhm und Ehre, wenn wir sie wohlbehalten an den Kaiserhof bringen. Von der montaignischen Ehre kaufe ich mir ein Wurstbrot, aber ich hoffe, das der mistige Empereur vielleicht auch mal ein Geldsäckel springen lässt, ich brauche nämlich dringend eine neue Axt und ein paar neue Gewandungen.

Auf bald, wir reiten weiter. Sebastien musste eben nur mal kacken.


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008