Neulich beim Rollenspiel

Tagebuch von Gregor Kladnov Igorov, 15. bis 24. Quartus 1668

Liebes Tagebuch,

Wir waren kaum aus unserem geliebten Etablissement gekommen, bereit, erschöpft ins Bett zu fallen, als mich mein Diener auf eine Einladung zum Frühstück bei meiner Freundin Ségolene aufmerksam machte. Hm... 4 Stunden... Also ein kurzes Nickerchen gehalten, frisch gemacht, ab in meine Frühstücksgewänder und auf ging es.

Ich musste allerdings feststellen, das sowohl Ségolene, als auch alle 4 weiteren Frühstücksgäste entführt wurden, von einer blonden Dame mit 20 maskierten Freunden. Sehr mysteriös. Nunja, 5 Adlige weg in einer Nacht, da muss ein Plan dahinterstecken. Wenn das mal nicht unser geliebter Freund der Admiral war. Also dem Comte bescheid gesagt, denn 5 Portémagier in der Gewalt eines Irren lassen auf viel Spaß schliessen. Wir informierten auch den Capitaine der Musketiere, Monsieur Rois et Reines und, da trete mich doch der Bär, alles ging plötzlich sehr sehr schnell in diesem Land. Da sich dazu noch herausstellte, das Lydia entführt wurde, war es für uns eine Ehrensache die Angelegenheit zu einem glücklichen Ende zu bringen.

Ein Haftbefehl für Pélletier, Grégoire wird Leutnant der Musketiere ehrenhalber, Pélletiers Güter besetzt und wir mit weitreichenden Vollmachten nach Crieux entsandt. Crieux selber wurde von einem Haufen Seesoldaten bewacht, nach einem Abstecher in die Kanalisation und einem kurzen Scharmützel erreichten wir das Wachhaus der Musketiere und gaben unsere Befehle Kund. Im Laufe der Nacht wurden 2 Kasernen der Seesoldaten demobilisiert, und ich bekam eine Einladung zum Duell, der grundsolide Anatol hatte seine Häscher geschickt, mich vom Diesseits ins Jenseits zu befördern. Aber ohne mich, mein Freundchen.

Wir schlichen im Morgengrauen in den Admiralspalast, töteten im Handstreich die rädelsführenden Offiziere, hissten die kaiserliche Flagge und öffneten den Musketieren den Weg zur Übernahme des Palastes. Pélletier und eine kleine Camarilla Getreuer konnte zum Hafen auf die Formidable fliehen, doch unserer Rache sollten sie nicht entgehen.

Ich entledigte mich nun, aufgestachelt vom gerechten Zorn der Wahrheit, meines ussurischen Herausforderers Boris, indem ich ihn stumpf zweiteilte, und das an einer relativ vitalen Stelle seines Körpers. Das Anatol nicht selbst kommen wollte, war mir schon beinahe klar, denn so ein kleiner feiger Emporkömmling würde es niemals wagen, seine Hände zu beschmutzen und dem Tod ins Auge zu blicken. Doch dafür ist später noch genug Zeit.

Wir brachen zeitnah zum Landsitz des Admirals auf, vor dem auch die Formidable bereits Anker geworfen hatte. Der Comte de la Roque holte das Kästchen aus dem Zwischenraum, verschwand dank seiner Hexerkünste, und dann ging der Spaß los. Aiden hatte das Vergnügen sich mit einem Abkömmling Gavino Massis zu beschäftigen, Grégoire führte Cosette zum Tanz, und de Pélletier blieb mir. Schwer bedrängt siegten wir jedoch, Pelletier ergab sich uns, Cosette war verwundet, und Giorgio tot.

De Pélletier starb jedoch durch den Meisterschuss der blonden Frau, welche sich im Besitz der Portémagier befand. Nun ja, wir befreiten Lydia, nahmen Cosette, mittlerweile geläutert, mit nach Crieux, reisten durch das Portal nach Charouse zurück. Dort, so stellte sich am Hofe heraus, verifizierte man Lydia als kaiserliche Prinzessin, wir wurden reich entlohnt und alles nahm ein beinahe gutes Ende. Nur das Grégoire kein Musketier bleiben wollte, regt mich innerlich etwas auf... Aber nun gut, mit ihm ist es doch immer lustiger.


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008