The Great Pendragon Campaign

Auszug aus dem Tagebuch von Fercus, Juni 495

Wir sind entführt worden. Gegen diese Übermacht konnten wir nicht gewinnen, ohne das Leben der Lady Nia zu gefährden. Wir wurden gefesselt auf die Pferde gesetzt. Sir Constantine und Sir Selyf wurden nicht wie Ritter behandelt, aber was kann man von Sachsen schon erwarten. Wir mussten ja froh sein, dass sie Lady Nia und ihre Begleiterinnen nicht schlimmeres angetan haben als die Freiheit zu rauben. Wir waren zunächst mehr als zwei Stunden quer durch den Wald unterwegs bis weitere Sachsen zu uns stießen. Wir rasteten erst im Dunkeln und wurden dazu eng an einen Baum gefesselt. Jeder Versuch die Fesseln zu lösen oder von den Sachsen lockern zu lassen scheiterte. Gessius und Fflergant waren dabei keine große Hilfe. Besonders Gessius faselte immer wieder was von Ehre, als wenn ein Ritter mit zwei abgefaulten Händen auch nur noch einen Pfifferling wert wäre.

Wir wurden am nächsten Morgen früh geweckt. Sir Constantine war immer noch bewusstlos. Wir durften etwas essen, aber Gessius war wieder mal stur und verweigerte das Essen. So ein Schwachkopf. Wir mussten doch bei Kräften bleiben um einen ernsthaften Fluchtversuch machen zu können! Wir wurden weitergescheucht, überquerten die Straße von London nach Hertford am fortgeschrittenen Morgen und einige Zeit später den River Lea weiter Richtung Osten. Dabei wäre Isatis beinahe ins Wassergefallen. Naja, reiten konnte er noch nie...

Wir hatten vorgehabt wenn wir das nächste Mal die Hände frei hätten gemeinsam loszuschlagen und unsere Wächter zu überrumpeln. Das wurde aber dadurch vereitelt, dass wir diesmal nur einzeln losgebunden wurden um zu essen und schon wieder mitten in der Nacht geweckt wurden und nicht zum Frühstück blieben: Offenbar waren uns Verfolger auf den Fersen. Im Eiltempo ging es bis zur Themsemündung, wo ein Schiff auf uns wartete. Wir legten sofort nach an Bord gehen ab. Damit war an Flucht wenig zu denken. Auf dem Schiff konnten wir kaum fliehen und Schiffe lenken konnte von uns keiner, ebenso wenig wie wir auf hoher See hätten wegschwimmen können. Bei der Schwärze der Nacht konnte man kein Festland sehen.

Am nächsten Morgen erreichten wir wieder festes Land, vermutlich Richtung Norden die Küste hinauf, und wurden dort ein kurzes Stück zur Burg des Sachsenkönigs namens Aeldred hinaufgeführt. Lady Nia sollte ihm zu irgendwelchen Erpressungsversuchen gegen Earl Gilbert of Hertford dienen. Wir Knappen wurden zusammen mit Sir Constantine im Keller des Burgturmes eingesperrt. Es war noch gnädig, dass sie ihn einmal täglich durch Lady Nia pflegen ließen. Sir Selyf jedoch wurde jedoch gefoltert und den Raben lebendig zum Fraß vorgeworfen, wie wir durch Lady Nias Berichte und später den Fund seiner Leiche feststellten.

Wir schmiedeten Pläne zu unserer Befreiung. Wir warteten genau ab, wann die Wachen kamen und wie wieviele es dann waren. Lady Nia schmuggelte ein Messer während ihrer Pflege an Sir Constantine in unsere Kellerzelle. Dies benutzen wir kurz darauf um die Begleitwachen Lady Nias und des Kerkermeisters zwei Tage später zu überrumpeln, abzustechen und uns ihrer Waffen und Rüstung zu bemächtigen. Der Keller im Turm hatten noch einen zweiten Ausgang aus der Burg, wo wir uns die Klippen hätten hinunterhangeln können, doch erstens erschien das zu gefährlich im Dunkeln und wir hätten auf jeden Fall Sir Constantine dort nicht hinunterschleppen können. Zweitens mussten wir uns von Sir Selyfs Schicksal überzeugen und die Dienerinnen Lady Nias ebenfalls befreien. Daraufhin durchsuchten wir den Turm, fanden die Leiche Sir Selyfs auf der Turmspitze in einem Käfig (dafür soll dieser Aeldred in der Hölle schmoren!) und konnten von dort Pferde im Hof stehen sehen, die wir zur Flucht nutzen wollten. Wir führten also unsere Gemeinschaft bis zum Turmtor, von wo Gessius, Isatis, Fflergant und ich uns aufmachten um die Palisadenwachen und den Torwächter zu erledigen, um uns einen freien Fluchtweg zu schaffen. Leider bemerkte mich eine Wache zu früh und so kann ich mich nur noch schemenhaft an das erinnern was dann folgte, nachdem ich schwer verletzt wurde.

Die anderen schafften es, die Wachen zu erledigen und das Tor zu öffnen, doch wurde die Festgesellschaft im Hauptgebäude auf uns aufmerksam. Gessius schlug die ihm Entgegenkommenden Männer nieder, so dass den anderen genug Zeit blieb die Frauen, Sir Constantine und mich auf ein Pferd zu setzen. Die anderen deckten den Rückzug über die erste Zugbrücke hinüber zum zweiten Stall, wo Quintus weitere Pferde herausholte, auf die die anderen aufsitzen konnten. Wir flohen auf diesen aus der Burg, auch wenn wir bis in den Morgen verfolgt wurden. Drei Krieger holten uns ein, doch Gessius, Isatis und Fflergant konnten sie niederstrecken. Nun gönnen wir uns eine geringe Rast, denn wir sind schwer verletzt und Sir Constantines Wunde ist erneut aufgebrochen. Möge Gott uns auf unserem Weg helfen.

Sprüche, Tagebuch, Charaktere der Pendragon-Montagsrunde
Homepage Stefan Bohnsack, 2007, restliche Inhalte durch die Gruppe