The Great Pendragon Campaign

Auszug aus dem Tagebuch von Gessius, Juni 495, zweiter Teil

Von der Turmspitze konnten wir drei Wachen im Hof ausmachen. Zwei auf den Palisaden und eine an der Zugbrücke. Auch schien ein geschäftiges Treiben in der Halle vorzugehen. Drei edle Pferde waren vor dieser angebunden und es drang lautes Gelächter und Gebrüll aus dem Gebäude heraus. Wir kamen überein, dass Isatis und Fflergant sich um den Sachsen an der Zugbrücke, und Fercus und ich uns jeweils um die Wächter auf der Palisade kümmern. Eine fatale Entscheidung. Mein Angriff war schnell und stark. Der Sachse war zu überrascht als sich mein Schwert schon in seine Brust bohrte und er lautlos zu Boden glitt. Plötzlich gab es laute Rufe von der anderen Seite der Palisade. Ein kurze Blick von mir, lies mich feststellen, dass mein Bruder und Fflergant ihre Aufgabe erledigt hatten. Die Zugbrücke war frei. Nur Fercus lag zu Füssen einer Wache und bewegte sich nicht mehr. Daher kam der Alarmschrei. Fercus hatte unseren ursprünglichen Plan scheitern lassen. Jetzt wurde die Lage ernst.

Mein Herz rast. Adrenalin pumpt sich durch meine Venen. Ich erinnerte mich an meinen Schwur Lady Nia um jeden Preis zu retten. Mein Kopf schnellte nach links. Personen drangen aus der Halle zu den Pferden. Die Pferde! Das war unsere einzige Chance. Ebenso wie Isatis machte ich mich auf zu den Pferden. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Fflergant dem Wächter, der über dem bewusstlosen Körper seines kleinen Bruders stand, den Kopf von den Schultern trennte und mit Fercus daraufhin in unsere Richtung gerannt kam.

Isatis machte die Pferde los. Ich kümmerte mich um die Angreifer aus der Halle. Sie stürmten auf mich zu. Instinktiv und von Hass erfüllt streckte ich beide Angreifer nieder. Es war mir fast eine Freude diese räudigen Hunde in die Hölle zu schicken. Wir öffneten die Zugbrücke und setzten Lady Nia und ihr Gefolge, sowie die Verletzten Sir Constantin, Fercus und Quintus auf die Pferde. Sie sollten voraus reiten.

Isatis, Fflergant und ich liefen zu Fuss hinterher. Wir waren noch kampffähig. Das war gut so, denn drei Sachsen griffen uns aus, der Halle kommend, an der Zugbrücke an. Ich holte aus und zerschlug mit einem mächtigen Hieb sowohl die Rüstung als auch den Brustkorb meines Gegners. Neben mir sah ich wie mein Bruder mit einem Ritter, der mit einem goldenen Schild gerüstet war, angestrengt kämpfte. Durch meine Hilfe konnten Isatis und ich diesen mächtigen Feind besiegen. Danach rannten wir so schnell uns unsere Füße trugen über die Brücke in den unteren Ring der Burg. Dort warteten schon die anderen mit weiteren Pferden auf uns. Zwischen uns und der Freiheit lagen nur noch ein paar Soldaten und das Tor. Den Soldaten nahm ich mich fast allein an und besiegte einen nach dem anderen vom Pferderücken aus. Ihr Tod war ihre gerechte Strafe für den Frevel, den die Sachsen über die Welt verteilen.

Schließlich war das Tor offen und wir ritten in die Freiheit. Allerdings wurden wir von drei Reitern verfolgt. Um die Verletzten nicht weiter mit einem harten Ritt zu belasten, traf ich die Entscheidung mich mit Isatis und Fflergant den Verfolgern zu stellen. Der Kampf war schnell und hart. Ein Schwertstreich reichte um meinen Gegner tot vom Pferd fallen zu lassen. Plötzlich schrie mein Bruder laut auf. Ich zog mein Pferd herum und sah in zusammensacken. Bei Gott. Diese Barbaren hatten ihn tödlich verwundet. Die Scharte war tief. Blut brodelte aus seinem bewegungslosen Körper. Ich ritt auf Isatis' Angreifer zu und streckte ihn erfüllt von unsäglicher Rache nieder.

Waren wir entkommen? Und zu welchem Preis? Wir zogen Isatis vom Pferd. Lady Nia kümmerte sich um ihn. Sie versteht es wahrlich trotz all der Anspannung Wunden zu versorgen. Nach einiger Zeit der Pflege sah es so aus, als sei er außer Lebensgefahr. Er atmete und seine Blutungen waren gestoppt. Welch Erleichterung. Seine Wunde war allerdings von derartiger Größe, dass sie bleibende Spuren hinterlassen und ihn für immer an diesen Tag erinnern würde. Wir waren entkommen. Zumindest aus der Höhle des Löwen. Der Preis dafür waren einige schwere Verletzungen. In Gefahr waren wir trotzdem alledem noch. Wir wussten nicht wo wir uns in Britannien befanden und waren noch immer in der Ländern des Feindes. Ein weiter Weg lag noch vor uns.

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